Open Window Phänomen

Ich schreibe diesen Blogartikel aus ganz aktuellem Anlass. Gerade sind 3 Personen, zwei Kids und ich selbst, Opfer dieses Phänomens geworden. Und da passiert leider ab und an, obwohl wir alles tun, um uns davor zu schützen.

Als Open Window Phänomen bezeichnet man das Zeitfenster nach einer Belastung, in dem das Immunsystem geschwächt ist und Erreger leichtes Spiel haben. Hautsächlich kommt das nach intensiver körperlicher Belastung vor, intensiveres Training oder Wettkampf. Aber es kann auch nach psychischem Stress und Anspannungen auftreten.

Durch die körperliche/psychische Überlastung kommt es erst zu einem Anstieg der Abwehrzellen,  um dann in der Entlastungsphase unter das Basisniveau zu fallen. Typisch sind grippale Infektionen, Harnwegs – oder Magen Darm Infekte.

Diese Prozesse sind leider kaum zu beeinflussen. Dennoch kann man aktiv etwas tun, um das Risiko eines Infektes nach der Belastung zu vermeiden. Zum einen kann man versuchen die Belastungen zu reduzieren, z.B. psychischen Stress . Anderseits braucht der Körper gewisse Belastungen, damit er gesund bleibt. Ein gewisser Trainingsreiz ist dafür schon notwendig. Allerdings sollte hauptsächlich in einer niedrigeren bis mittleren Intensität gesportelt werden. Wenige, regelmäßige Belastungspitzen sorgen für den gewünschten und gesunden Trainingseffekt. In der Praxis bedeutet das, es wird hauptsächlich im Grundlagen Bereich trainiert. Siehe hier: https://kleckerkleinundliebelein.wordpress.com/2017/01/16/tip-4-mache-einen-plan/

Zu schnelle Steigerung der Trainingsintensität  führt ebenfalls zu unerwünschter Überbelastung. Außerdem sind ausreichende Erholungsphasen wichtig, damit der Körper Gelegenheit zur Regeneration bekommt

Regeneration& Superkompensation

Diese Belastungen lassen sich etwas reduzieren. Gleichzeitig kann man das Immunsystem generell stärken.

Dazu ist vor allem eine gesunde Ernährung  hilfreich. Denn nur wenn dem Körper alle Nährstoffe in ausreichende Menge zur Verfügung stehen kann er einwandfrei “ funktionieren“. Viele Nährstoffe sind gerade auch für das Immunsystem wichtig. Neben bekannte Vitaminen und Mineralien, z.B. Vitamin C und Zink, gehören weitere dazu. Und auch eine gewisse Proteinmenge ist notwendig. Leider unterschätzen viele, sportlich aktive Personen, ihren Proteinbedarf. Denn die Empfehlungen der Deuteschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) beziehen sich auf den eher passiven Menschen. Sport erhöht den Proteinbedarf dann zusätzlich. Ebenso eine kalorienreduzierte Kost.  Dann sollte die Proteinzufuhr von 0,8 g pro kg KG auf  mindestens 1,2 g pro kg KG  angehoben werden. https://kleckerkleinundliebelein.wordpress.com/2016/03/11/der-suesse-zucker/ .

Wie sieht eine gesunde Ernährung aus?

Insofern ist man mit einem gesunden Lebenstil, mit guter Kost, Bewegung, Entlastung  und ausreichend Schlaf schon gut aufgestellt.

Zusätzlich kann man das Immunsystem mit bewährten Wasser-, Wärme und Kälte Anwendungen “ abhärten“. Aufenthalt im Freien und ausreichend Flüssigkeit, helfen dem Körper ebenfalls.

Zudem sollte im Winter auf bewusstes Heizen und Lüften geachtet werden. Die kalte Luft Draußen ist eher trocken. Heizungen trocknen die Luft in den Räumen. Etwa 20 Grad Raumtemperatur und Stoßlüftung sind empfehlenswert. Manche Lutbefeuchter sind hingegen Bakterienschleudern und daher nicht empfehlenswert.

Mit Desinfektionsmitteln sollte dennoch nicht unnötig hantiert werden. Nötig sind diese bei immungeschwächten Personen oder wenn ein Familienmitglied bereits ansteckend erkrankt ist. Dann können Flächen und insbesondere Türklinken mit einem geeigneten Desinfektiknsmittel gesäubert werden. Ansonsten reicht das Putzen mit einfachem Reiniger,  z.B. Öko Spüli.  Viel wichtiger ist regelmäßiges Händewaschen. Außerdem sollten Putz – und Handtücher regelmäßig heiß gewaschen und täglich gewechselt werden.

Nach der sportlichen Aktivität hilft ein Drink oder Snack mit Kohlenhydraten und Proteinen den Körper, schnell wieder “ immunfit“ zu machen. Dabei kann es sich auch einen Smoothie handeln. Da der Appetit nach sportlicher Belastung oft noch  nicht da ist, kann es einfacher sein, etwas Flüssiges zu sich zu nehmen.

Wichtig ist auch die richtige Sportbekleidung. Funktionale Stoffe sollen möglichst trocken halten, um so Auskühlung durch Verdunstung zu vermeiden. Das ist hauptsächlich im Winter der Fall. Aber auch im Sommer sollte man den Schweiß schnell abtrocknen um so rasches Abkühlen zu vermeiden.  Vielen Sportlern tut es gut im Winter eine Mütze zu tragen.

Erste Anzeichen können auf einen Infekt hindeuten noch bevor richtige Krankheitsymptome auftreten. Allgemeine Müdigkeit, Frösteln, unerwartete Pulswerte, müde Beine, Schwächegefühl, Leistungseinbruch, Gelenkschmerzen,  usw. Wer nun pausiert und dem Körper Zeit zur Immunabwehr gibt, hat vielleicht Glück, und der Infekt kommt garnicht wirklich raus. Unterstützend wirken manche scharfe Kräuter und Gewürze. Allen voran der Ingwer.  Bei einem Verdacht auf Infekte des Magen Darm Traktes, kann Heilerde helfen, den Infekt abzumildern. Dampfbäder, Inhalationen und Nasenspülung mit keimfreien Wassr helfen bei Atemwegsinfekten. Die Einnahme von Mannose tut bei Harnwegsinfekten gut. Generell ist auch hier eine frische und gesund Kost wichtig. Von Zucker und andere unnützen Lebensmitteln, sollte man erstmal die Finger lassen. Damit der Körper alle Kraft zur Immunabwehr bündeln kann. Denn selbst wenn man erkrankt, bewirkt das richtige Handeln oft einen kurzen und unkomplizierten Krankheitsverlauf .

Auch aus diesem Grund ist sportliche Belastung während eines Infektes eher kontraproduktiv.  Vor allem würde ja ein Training als zusätzliche Belastung den Körper weiter schwächen. Allerdings ist es wiederum so, dass Bewegung auch ohne Belastung,  also ganz locker im unteren Pulsberreich ( unter G1 Puls) gerade bei Gewohnheitssportlern mit minimalem Infekt, doch hilfreich sein kann. Dies richtig Abzuschätzen ist eine Gradwanderung und erfordert sehr viel Körpergefühl.

Sport kann aber tatsächlich bei chronischen Erkrankungen  sinnvoll sein. Dann ist die persönliche Aktivität mit dem Arzt abzusprechen und an die Erkrankung anzupassen.

#Openwindow,  #Sportbeikrankheit, #Infektanfälligkeit

 

 

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